Still werden – meine absolute Qigong Lieblingsübung
Sie entspannt und beruhigt mich; mit ihr kann ich still werden.
Mein absoluter Favorit unter den Qigong Übungen! Diese Übung begleitet mich schon seit vielen Jahren. Immer wenn die Zeiten besonders laut und hektisch waren, hat mir diese Qigong Übung beim Runter kommen und Still werden geholfen.
Qigong für den Flow und die Stille
Seit meinem ersten Taiji Qigong Kurs 2008 begleitet mich diese Übung. Die Übung heißt übersetz aus dem Chinesischen „Die Brust öffnen“. Sie ist mir sprichwörtlich ans Herz gewachsen. Wenn ich auch nur wenig Zeit zum Üben habe, diese Übung darf immer sein.
Für Frauen ist diese Übung besonders gut, weil sie den Brustbereich öffnet und so mehr Energie und Blut dorthin bringt. Zu oft am Tag verschränken wir die Arme, tragen Schultertaschen oder engen uns selbst ein.
Diese Übung hilft uns dabei den Brustbereich besser mit Energie und Blut zu versorgen. Und sie unterstützt uns darin, uns zu öffnen. Größer und sichtbarer zu werden. Gut verwurzelt zwischen Himmel und Erde zu stehen und uns unseren Raum zu nehmen.
Schon nach wenigen Minuten stellt sich ein Flow ein. Der Körper bewegt sich, die Arme öffnen und schließen wie von selbst.
Für mich ist diese Übung eine Art von Meditation. Körper, Geist und Seele gleichen sich von selbst aus.
Wenn zuvor Hektik und Stress im Körper waren, dann kann durch die sanfte und gleichmäßige Bewegung Ruhe einkehren und still werden.
Aller Übung Anfang – die Grundposition
Bevor wir nun endlich zur Übung kommen, noch eine wichtige Erklärung zum Ausgangspunkt jeder Qigong Übung – der Grundposition. Bei dieser Übung ist es der hüftbreite Stand.
Diese Grundposition richtig auszuführen ist wichtig, da nur so die Wirkung der Übung und der erwünschte Energiefluss erzielt werden können.
Der hüftbreite Stand ist die Basis der meisten Qigong Übungen im Stehen.
- Die Füße stehen parallel nebeneinander im hüftbreiten Abstand. Die Zehen zeigen nach vorne. Knie und Becken sind genau in einer Linie über den Füßen.
- Das Körpergewicht gleichmäßig auf beiden Füßen verteilen.
- Die Knie leicht beugen. Dadurch entspannt sich der untere Rücken und das Körpergewicht kann nach unten sinken. Die Vorstellung, dass man sich auf den vordersten Teil eines Barhockers setzt, kann dabei helfen.
- Den Rumpf möglichst gerade aufrichten. Die Schulter und Arme seitlich locker hängen lassen. Unter den Achseln etwas Raum geben, so als ob dort ein Küken Unterschlupf suchen würde.
- Eine königlich majestätische Aufrichtung haben, so als würde am höchsten Punkt des Kopfes ein goldener Faden in den Himmel ragen.
- Bauch, Rücken, Schultern und Nacken loslassen, ohne die Position zu verändern.
- Gleichmäßig und entspannt atmen.
- Das ist die natürliche aufrechte Standposition. Spüren Sie hinein, wie die Füße den Boden berühren, der Atem fließt und sich der gesamte Körper anfühlt. Wichtig dabei sind Neugier und Präsenz.
- Hände, Füße und Oberkörper haben eine leichte und natürliche Spannung, so wie wenn man etwas aus der Ferne hört und danach lauscht. Die Ausrichtung des Körpers ist zwischen Himmel und Erde, körperlich gut verwurzelt und mental frei.
Die “Brust öffnen” Übung im Detail
o Im hüftbreiten Stand stehen.
o Die Arme bis auf Schulterhöhe steigen lassen. Gleichzeitig steigen auch die Beine (diese werden aber nicht durchgestreckt).
o Die Handflächen zueinander drehen und die Arme seitlich ausbreiten. Dann die Arme wieder vor der Brust schließen.
o Anschließend sinken die Arme und Beine wieder. Die Knie beugen sich dabei leicht.
o Die Übung wird in einer langsam fließenden Bewegung ausgeführt.
Wirkung:
Mit dieser Übung kann überschüssige Energie nach außen gebracht werde und das Energieniveau wird ausgeglichen Der Körper kann sich beruhigen und wird ausgeglichen.
Aufmerksamkeit:
Die Aufmerksamkeit beim Üben ist in der Mitte der Handflächen und beim Brustkorb.
Wiederholungen:
Das Steigen, Öffnen, Schließen und Sinken mindestens fünfmal wiederholen.
Und ein Video zur Übung gibt es hier: https://youtu.be/iD71tcQ0_Xo